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Warum sind Hühner so hip?

Ja, Hühner sind hip. Immer mehr Haushalte halten aus Vergnügen eine Gruppe Hühner. Hobbymäßiges Hühnerhalten ist nicht mehr ausschließlich denen vorbehalten, die auf dem Land leben; in jedem Garten findet sich Platz für einige Hühner, und sogar auf Balkonen und Wohnbooten werden Hühner gehalten. Ob dies im Hinblick auf das Wohlergehen der Tiere wünschenswert ist, kann sicherlich hinterfragt werden, aber wenn es gelingt, dass die Hühner unter solchen Bedingungen ihr natürliches Verhalten ausführen können, zum Beispiel Scharren, Sandbaden, Schutz suchen und auf den Stangen sitzen, spricht nichts dagegen.

Schätzungsweise – da keine offizielle Zählung von Hobbyhühnern durchgeführt wird – halten etwa eine halbe Million Haushalte in unserem Land Hühner. Und warum auch nicht. Um ein paar Hühner zu halten, benötigt man kein enormes Budget, die Anschaffungskosten sind überschaubar, abhängig von der Rasse kann man von einem Betrag von 8 € bis 25 € pro Huhn ausgehen. Ein Stall kann man selbst zusammenbauen oder komplett kaufen (ab 200 €), die laufenden Kosten entstehen hauptsächlich für Futter und Einstreu (0,20 € pro Huhn pro Tag). Außerdem benötigen Hühner nicht viel Platz, ein kleiner Garten reicht aus. In einem kleinen Hintergarten reicht vielleicht nur Platz für einen Standard-Hühnerstall, das heißt, ein Schlafstall mit einem angebundenen Gehege. Ein größerer Garten bietet die Möglichkeit, das Gehege zu erweitern oder die Hühner beispielsweise einen Teil des Tages frei im Garten scharren zu lassen.

Dann gibt es noch die Investition in Zeit, aber das ist auch wirklich überschaubar; das tägliche Füttern und Eier sammeln dauert höchstens einige Minuten, und das (Nacht-)Haus zu reinigen dauert etwa eine Viertelstunde. Und für all diese “Investitionen” bekommst du viel zurück. Zum einen ist es eine Bereicherung für deinen Garten; genauso wie einige schöne Stauden, andere Dekoartikel oder ein Teich sind Hühner sehr dekorativ. Und das Beste ist… sie bewegen sich auch noch, denn Hühner sind immer beschäftigt und das ist ein schönes Schauspiel. Die Geräusche, die Hühner während ihrer Aktivitäten machen, sind meistens total schön, und je länger du sie hast, desto besser kannst du bestimmte Klänge erkennen; zum Beispiel das Geräusch, wenn ein Ei gelegt wird, wenn eine Henne etwas Leckeres gefunden hat oder natürlich das Krähen des Hahns. Letzteres ist nicht immer ein gewünschtes Geräusch, und in bestimmten Fällen ist es besser, nur Hennen zu halten. Aber unterschätze auch nicht die Lautstärke der gackernden Hühner, denn Hühner kommunizieren nun mal über Geräusche. Und… nicht zu vergessen… Eier! Abhängig von der Rasse, dem Alter und dem Zustand der Hühner kannst du Eier erwarten. Jede geschlechtsreife Henne (das ist ab etwa 22 Wochen) kann Eier legen. Bei echten Legerrassen wie Leghorns sind das mehr als 300 pro Jahr, bei Hobbyrassen wie zum Beispiel Wyandotte-Kriel sind es nicht mehr als etwa 100 Eier pro Henne und Jahr. Natürlich hängt das auch davon ab, ob künstliches Licht eingesetzt wird, um die Legeperiode zu verlängern.
Bei den Workshops “Hühner halten” treffe ich oft Teilnehmer, die etwas enttäuscht von der Eierproduktion ihrer Hühner sind. Dies hat oft mit einer Überkonditionierung (Fettleibigkeit) der Tiere zu tun. Wie es dazu kommt und vor allem wie man es beheben kann, werde ich in einem nächsten Blog erklären.

Ich möchte mit der Feststellung abschließen, dass auch in Schulen, Pflegeheimen und Altersheimen immer mehr Hühnerställe mit Hühnern gebaut werden. Mit den zuvor genannten begrenzten Investitionen können Hühner eine wichtige therapeutische und erzieherische Rolle spielen. Hühner zu pflegen ist nicht schwierig und sehr dankbare Arbeit. Es gibt Kindern, aber auch zum Beispiel Pflegebedürftigen, ein Stück Verantwortung für lebende Wesen; ein weiterer Schritt hin zur Integration in die Gesellschaft.

Hans Krudde

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