Sommerekzeme bei Pferden in 10 Schritten reduzieren
Das Sommerekzem ist ein komplexes Problem. Es wird von einer allergischen Reaktion des Pferdes auf den Speichel von Mücken der Gattung Culicoides, auch Kriebelmücken oder Gnitzen genannt, verursacht. Wie stark die Reaktion ausfällt und ob ein Pferd tatsächlich anfängt, sich zu scheuern, hängt von vielen Faktoren ab. Auch das Sommerekzem loszuwerden ist leider nicht ganz einfach, mit nur einer Behandlungsmaßnahme ist es nicht getan. Wenn man der Verbreitung frühzeitig und mit einer Kombination von Maßnahmen entgegenwirkt, lässt sich das Sommerekzem aber unter Kontrolle bekommen. In diesem Stufenplan lesen Sie, was Sie tun müssen.
Schritt 1: Fangen Sie rechtzeitig an!
Wenn die Temperatur über 10°C steigt, schlüpfen die ersten Mückeneier. Deshalb sollte man zur Bekämpfung von Sommerekzemen lieber etwas zu früh als zu spät mit dem Stufenplan beginnen. Wenn ein Pferd sich nämlich bereits heftig scheuert und offensichtlich unter Juckreiz leidet, ist es praktisch unmöglich, die Ausbreitung zu stoppen.
Schritt 2: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Pferd ein gesundes Gewicht hat
Sehen Sie sich das Gewicht Ihres Pferdes einmal kritisch an, zum Beispiel mit dem Body-Condition-Score für Pferde. Übergewicht oder Untergewicht kann sich auf das Sommerekzem auswirken. Wenn Ihr Pferd abnehmen (oder zunehmen) muss, sollten Sie rechtzeitig damit beginnen, seine Futterration oder Arbeit anzupassen. Berücksichtigen Sie dabei bitte, dass es Monate dauern kann, bis Ihr Pferd das richtige Gewicht erreicht hat.
Schritt 3: Stärken Sie die Abwehrkräfte Ihres Pferdes mit einer Detox-Kur
Sorgen Sie dafür, dass das Immunsystem Ihres Pferdes gut funktioniert. Damit hat das Tier mehr Abwehrkräfte gegen den „Angriff“ der Mücken. Es empfiehlt sich, Ihrem Pferd zweimal pro Jahr eine Detox-Kur zu verabreichen: vor und nach der Sommerekzem-Saison. Eine Entgiftung dauert mindestens eine Woche. Entscheiden Sie sich für eine Detox-Kur welche die Leber- und Nierenfunktion anregt – am besten in Kombination mit der Gallenfunktion.
Schritt 4: Legen Sie schon frühzeitig eine Sommerekzemdecke auf (> 10 Grad)
Die Ekzemdecke sorgt dafür, dass die Mücken nicht stechen können und die allergische Reaktion nicht in Gang kommt. Achten Sie darauf, dass auch die Oberseite des Schweifs und der Mähnenansatz bedeckt sind. Wenn ein Pferd einmal gestochen wurde, hat der Juckreiz bereits eingesetzt. Dann wird es schwierig gegen das Problem anzugehen. Eine Sommerekzemdecke darf also nicht fehlen, aber aufgepasst: Eine Decke allein reicht nicht aus, um das Sommerekzem zu bekämpfen! Übrigens: Eine Sommerekzemdecke kann auch problemlos unter einer Regendecke aufgelegt werden.
Schritt 5: Machen Sie Ihr Pferd unattraktiv für Gnitzen
Wenn Ihr Pferd nicht gut schmeckt, wird es seltener gestochen.
Finecto+ Horse enthält Substanzen, die den Geruch Ihres Pferdes verändern, sodass es die Mücken nicht mehr so stark anzieht (I think something like this should be here to explain the function?). Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, mit dem Füttern von Finecto+ Horse zu beginnen, sobald die Temperaturen 10 °C übersteigen. Dadurch werden auch die Körperteile Ihres Pferdes, die nicht von einer Decke geschützt werden, seltener gestochen. Wenn Sie früh genug anfangen, benötigen Sie nur die präventive Dosis (1-2 Kellen pro Tag). Wenn Sie zu spät anfangen, müssen Sie mit der kurativen (heilenden) Dosis beginnen (6 Kellen pro Tag). Auch ein Fliegenspray kann dabei helfen, Ihr Pferd besonders unattraktiv zu machen – zum Beispiel an Tagen, an denen der Mückenradar viele Mücken vorhersagt. Das müssen Sie dann jedoch ebenfalls täglich verwenden.
Schritt 6: Beschränken Sie den Zucker im Futter
Zucker steckt nicht nur im Kraftfutter, sondern auch in Raufutter und Gras. Lassen Sie Ihr Raufutter auf Zucker überprüfen und stellen Sie Ihr Pferd nach einer kalten Nacht nicht morgens früh auf die Weide. Trennen Sie immer einen kleinen Teil der Weide für Ihr Pferd ab, so dass es das Gras dosiert genießen kann. Entscheiden Sie sich nur dann für Kraftfutter, wenn es für die Arbeit, die Ihr Pferd verrichtet, wirklich notwendig ist. Nehmen Sie sonst lieber einen Vitaminwürfel oder ein Ergänzungsfuttermittel oder wählen Sie ein Kraftfutter mit einem niedrigen Zuckergehalt.
Schritt 7: Achten Sie auf einen gesunden Stoffwechsel
Stress, falsche Fütterung, Wurmkuren und Impfungen beeinflussen den Stoffwechsel und die Darmflora Ihres Pferdes. Auch eine zu üppige Weide kann die Darmflora durcheinanderbringen und die Aufnahme von Nährstoffen behindern. Optimieren Sie die Darmflora Ihres Pferdes mit einem Nahrungsergänzungsmittel, um die Verdauung zu unterstützen.
Schritt 8: Bringen Sie Ihr Pferd während der Dämmerung in den Stall
Während der Dämmerung sind die Culicoides Mücken am aktivsten. Es empfiehlt sich deshalb, Ihr Pferd nicht zu früh aus dem Stall zu holen und es nicht zu spät in den Stall zu bringen.
Schritt 9: Verschaffen Sie Ihrem Pferd täglich Bewegung
Bewegung ist bei der Bekämpfung des Sommerekzems wichtig. Nur freie Bewegung auf der Weide reicht nicht aus, damit das Pferd gut durchblutet wird und Abfallstoffe abtransportiert werden. Wenn Sie nicht jeden Tag reiten, lenken oder longieren wollen, sollten Sie mindestens zwanzig Minuten mit Ihrem Pferd laufen oder Basisarbeit verrichten.
Schritt 10: Behandeln Sie die juckenden Stellen
Falls doch juckende Stellen entstehen, benutzen Sie eine milde Salbe für die Wunden und Krusten. Am besten eine Salbe auf natürlicher Basis, zum Beispiel mit Zink. Verwenden Sie für den Schweifansatz und am Mähnenkamm eine lindernde Lotion.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Pferd einen schönen Sommer ohne Juckreiz!