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CPL (Chronisch progressives Lymphödem) bei Pferden: Symptome und Behandlung

Große (Zugpferd-)Rassen sind anfällig für CPL (Chronisch progressives Lymphödem). Dieses unheilbare Leiden ist möglicherweise teils genetisch bedingt und greift das Lymphsystem und die elastische Funktion der Haut an. Charakteristisch sind die dicken Rippen an den Beinen des Pferdes. Lesen Sie in diesem Blogbeitrag, was CPL genau ist und was Sie gegebenenfalls tun können.

Was ist CPL?

CPL tritt in den Beinen des Pferdes auf, hauptsächlich in den Unterschenkeln. Die Lymphgefäße von Pferden mit CPL funktionieren nicht mehr richtig, weil sich zu wenig Elastin im Gewebe befindet. Dadurch sammelt sich die Flüssigkeit in den Unterschenkeln, und die Beine werden dick und die charakteristischen Falten entstehen. Untersuchungen zeigen, dass sich die Flüssigkeit nicht nur ansammelt, sondern dass Blut und Flüssigkeit auch viel langsamer fließen. Für die Elastizität der Fasern ist Desmosin (eine Aminosäure) verantwortlich. Pferde, die CPL bekommen, haben oft eine geringe Menge an Desmosin, aber im Laufe der Jahre steigt der Desmosinspiegel gerade deutlich an. Dadurch verändert sich das Elastinnetzwerk und wird abnormal, wodurch sich immer mehr Lymphflüssigkeit im Bein verbreitet.

CPL ist unheilbar, als Eigentümer kann man nur die Symptome behandeln.

Die Symptome von CPL

CPL ist an den charakteristischen Falten/Rippen an den Unterschenkeln der Pferde zu erkennen. Oft sieht man schon beim jungen Pferd (jünger als zwei Jahre), dass es CPL hat, dann entstehen meistens die ersten Falten in der Fesselhöhle. CPL beginnt oft unten am Bein (unterhalb des Fesselgelenks) mit Abschilferungen, kleinen Wunden, einer Schwellung und Flüssigkeit in den Beinen. Oft fällt es schwer, diese ersten Anzeichen zu erkennen, weil die Pferde einen starken Fesselbehang haben. Je älter das Pferd wird, desto schlimmer werden die Falten. Durch die Falten entstehen Brutstätten zwischen den Hautfalten, in denen sich schnell Schimmel, Bakterien und/oder Milben einnisten können. Das führt zu Juckreiz, wodurch das Pferd anfängt, zu stampfen und sich zu scheuern, wodurch wiederum weitere Verletzungen entstehen, die ihrerseits für Irritationen sorgen. Oftmals sind die Beschwerden an den Hinterbeinen schlimmer als an den Vorderbeinen.

Das chronische Ödem (Flüssigkeitsansammlung) lässt die Haut immer dicker und fester werden. Auch das sorgt auf die Dauer für Wunden und kann sogar Schmerzen und Lahmheit hervorrufen. Wenn CPL aus dem Ruder läuft, können schwere schmerzhafte Verformungen, wildwuchernde Hubbel und bakterielle Infektionen entstehen. Im Sommer sitzen bei Pferden mit CPL manchmal sogar Maden in den Hautfalten. Kontrollieren Sie deshalb wöchentlich die Unterschenkel Ihres Pferdes.

Behandlung von CPL

Da CPL unheilbar ist, können Sie nur die Symptome behandeln und versuchen, das CPL auszubremsen. Folgende Punkte sind bei CPL wichtig:

  • Achten Sie auf die Ernährung: Wenn das Pferd CPL hat, muss sein Futter arm an Zucker und Stärke sein.
  • Wundbehandlung: Zwischen den Falten entstehen schnell kleine Wunden, die sich entzünden können. Deshalb ist es zu empfehlen, den Fesselbehang komplett abzurasieren, um die Beine gut behandeln zu können.
  • Beugen Sie Milben vor: Pferde mit CPL sind anfälliger für Milben. Milben können in dem feuchtwarmen Klima zwischen den Falten nämlich gut gedeihen. Vorbeugen ist besser als heilen, deshalb sollten Sie Ihr Pferd auch regelmäßig präventiv gegen Milben behandeln. Am besten natürlich auf natürlicher Basis.
  • Den Abtransport von Flüssigkeit stimulieren: Bestimmte Kräuter können den Abtransport von Flüssigkeit stimulieren (zum Beispiel Brennnessel und Klebkraut), wodurch die Ansammlungen in den Beinen reduziert werden. Aber auch eine Lymphdrainage kann dabei helfen.
  • Bewegung: Natürlich muss sich ein Pferd mit CPL viel bewegen können, Bewegung regt nämlich den Abtransport von Lymphe an und verbessert die Durchblutung. 24/7 in einem Umfeld, das an ein Paddock-Paradies erinnert, ist für Pferde mit CPL perfekt.
  • Verbesserung der Durchblutung: Durch Anregen der Durchblutung stimulieren Sie auch den Abtransport überschüssiger Flüssigkeit.

Erbliche Ursache von CPL bei Pferden

Was genau CPL verursacht, ist noch nicht ganz klar. Schlecht funktionierende Lymphgefäße und ein abweichender Elastingehalt in der Haut spielen jedenfalls eine Rolle. Außerdem geht man davon aus, dass erbliche Faktoren beteiligt sind. Leider steht noch kein genetischer Test für CPL zur Verfügung, der zeigt, ob CPL erblich ist. Das wird aber vermutet, da bestimmte Blutlinien häufiger darunter zu leiden haben als andere. CPL tritt hauptsächlich bei den großen, genügsamen Rassen wie etwa Belgier, Shire Horse, Friesenpferd, Tinker, usw. auf. Um herauszufinden, wie es sich genau mit CPL verhält, muss die Krankheit noch genauer untersucht werden.

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